Buffed:
Björn von Bredow hat sich die geplanten Änderungen am Jäger genauer angesehen
Als Jäger hat man es gut - dank des treuen Begleiters an seiner Seite stellt man sich den Abenteuern und Gefahren von World of Warcraft nie alleine. Das Pet ist der vielleicht wichtigste Aspekt der Klasse und erhält in der Erweiterung weit mehr Aufmerksamkeit. Das Auffälligste: Statt wie bisher Fähigkeiten durch Trainingspunkte zu kaufen, welche sich mit Stufe und Loyalität des Begleiters erhöhen, darf man in der Erweiterung Talentpunkte für das Tier verteilen. Den ersten Punkt bekommt es auf Stufe 20, danach alle 4 Stufen einen weiteren. Dadurch hat man noch mehr als früher das Gefühl, einen kleinen Zusatz-Charakter dabei zu haben, den man ganz wie den Jäger selbst nach und nach verbessert. Und das ohne immer wieder neue Tiere zähmen zu müssen, um deren Fertigkeiten zu erlernen.
Tierische Tanks
Jeder Begleiter hat abhängig von seiner Gattung einen von drei Talentbäumen. Da ist zum Einen die Ausrichtung "Tenacity", was grob übersetzt "Zähigkeit" bedeutet und beispielsweise Skorpiden, Schildkröten und Bären zur Verfügung steht. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich hierbei um den Tank-Baum. Blizzard hat in letzter Zeit angedeutet, Pets als Tanks zu verbessern, und das nicht zu knapp. So sollen Begleiter, die in diese Richtung spezialisiert sind, durchaus in der Lage sein in 5-Mann-Instanzen als Neben- und in speziellen Fällen gar als Haupt-Tank zu fungieren. Und wenn man sich einige der Begleitertalente so anschaut, ist man geneigt, das zu glauben. Natürlich kann man durch diesen Baum die Ausdauer, Rüstung und die Ausweichchance deutlich verbessern. Aber das ist bei weitem nicht alles: "Verbessertes Knurren" erhöht die erzeugte Bedrohung, "Blood of the Rhino" verstärkt die erhaltene Heilung des Pets um bis zu 40% und mit "Einschreiten" kann das Tier eine Attacke, die gegen ein freundliches Ziel gerichtet ist, stattdessen auf sich selbst ziehen. Selbst die gesamte Gruppe profitiert von einem Tank-Pet: Mit "Roar of Fortitude" kann das Tier einmal alle 5 Minuten die Gesundheit und Ausweichchance der gesamten Gruppe für 40 Sekunden um 10% steigern.
Killerkatzen und wütende Wölfe
Die zweite Talent-Ausrichtung heisst "Ferocity", also "Wildheit". Dies ist der Talentbaum für Begleiter wie Katzen, Wölfe und Raptoren, die auf Schaden ausgerichtet sind, besonders in Gruppen und Schlachtzügen. Schon sehr früh stößt man in diesem Baum auf das Talent "Loyalty", durch welches der Begleiter bei jeder seiner Attacken eine bis zu 20 prozentige Chance hat, seine Zufriedenheit und Lebensenergie um 5% zu erhöhen. Zusammen mit "Kobrareflexe", wodurch das Pet schneller zuschlägt, ließe sich dadurch eine Art Perpetuum Mobile schaffen, das kaum noch Heilung oder Futter benötigt. Neben erhöhtem Schaden durch kritische Treffer und einer Selbstheilung gibt es noch zwei bemerkenswerte Talente in diesem Baum: Zum einen wäre da "Heart of the Phoenix", wodurch sich das Pet einmal alle zehn Minuten selbst wiederbelebt. "Roar of the Wild" hingegen erhöht alle 5 Minuten für 20 Sekunden die Angriffskraft aller Gruppenmitglieder in 20 Metern Umkreis um 5%.
Einer mehr im Arena-Team
Zu guter Letzt ist da noch die Spezialisierung "Cunning" (Gerissenheit), unter anderem verfügbar für Spinnen, Felshetzer und Raubvögel. Hier liegt der Fokus hauptsächlich auf PvP, auch wenn einige der Talente in anderen Bereichen ebenfalls nützlich sein dürften. "Feeding Frenzy" etwa erhöht den Schaden des Pets um 20% beziehungsweise 40% gegen Ziele, die bei unter 20% ihrer Lebensenergie sind. Umgekehrt erhöht "Cornered" den Schaden des Tiers um bis zu 50%, sobald es selbst unter 35% seiner Lebensernergie sinkt - und verringert zusätzlich die Chance, dass das Pet kritisch getroffen wird. Erwähnenswert ist auch "Bullheaded", ein Talent, welches wie ein PvP-Schmuckstück für den Begleiter wirkt: Einmal alle 3 Minuten können damit alle Crowd-Control-Effekte, die auf das Tier wirken, aufgehoben werden. Dann wäre da noch "Roar of Recovery", ein wahrer Segen für alle von Mana-Problemen gebeutelten Jäger. Alle 5 Minuten kann der Begleiter mit diesem Talent 40% des Manavorrats seines Herrchens wiederherstellen.
Masters of the Beast
Natürlich hält "Wrath of the Lich King" nicht nur neue Fähigkeiten und Talente für den treue Begleiter, sondern auch für den Jäger selbst bereit. Wer beispielsweise nach der Lektüre all der schönen neuen Talente für den Begleiter der Meinung ist, dass die standardmäßigen 16 Talentpunkte auf Level 80 nicht ausreichen, um das Pet mit allem Nötigen auszustatten, sollte einen genaueren Blick auf den Tierherrschafts-Baum werfen. Wer hier mindestens 51 Talentpunkte investiert, erhält das Talent "Beast Mastery" und damit 5 weitere Talentpunkte, die er im Talentbaum des Begleiters verteilen kann. Zusätzlich erhält der Jäger durch dieses Talent die Fähigkeit, so genannte "exotische Tiere" zu zähmen. Leider ist noch nicht bekannt, welche das sein werden - aber Blizzard-Mitarbeiter Koraa hat angedeutet, dass beispielsweise die Teufelssaurier im Un'goro Krater unter diese Kategorie fallen könnten. Neben dem Reiz, einen ganz besonderen Begleiter zu haben, sollen diese exotischen Tiere auch Fähigkeiten besitzen, die kein anderer Begleiter beherrscht. Verlockende Aussichten!
Um an dieses Talent zu kommen, sind zunächst 50 Punkte in andere Tierherrschafts-Talente zu verteilen. Auch da gibt es einige interessante neue Möglichkeiten. Schon in der dritten Zeile des Talentbaums findet sich "Masters Call". Mit diesem Talent kann der Begleiter alle betäubenden und bewegungseinschränkenden Effekte von einem Ziel aufheben und es zusätzlich 4 Sekunden lang immun gegen selbige machen. Gerade PvP-affine Jäger dürften an dieser Stelle glänzende Augen bekommen.
Ebenfalls ein Grund zur Freude ist das Talent "Invigoration", eine weitere Maßnahme, um die Manaprobleme der Jäger zu beheben: Jeder kritische Treffer des Pets gibt dem Jäger Mana zurück. Und zwar je nach verwendeten Talentpunkten 1% oder 2% des Gesamtvorrates. Zusammen mit dem ebenfalls neuen Tierherrschaftstalent "Cobra Strikes", welches nach einem kritischen Treffer mit "Zuverlässiger Schuss" oder "Arkaner Schuss" die Chance auf einen kritischen Treffer der nächsten 3 Spezialattacken des Begleiters um 60% erhöht, sollte das eine deutliche Verbesserung des Mana-Problems bedeuten. Ob man diesen Umstand dazu nutzt, durch den Einsatz von "Aspekt des Falken" statt "Aspekt der Viper" den eigenen Schaden zu erhöhen oder sich lieber das Gold für teure Manatränke spart, bleibt dann natürlich jedem selbst überlassen.
Das Talent "Longevity" senkt die Abklingzeit aller Fähigkeiten des Begleiters um bis zu 30%, inklusive "Einschüchterung", "Zorn des Wildtiers" und "Wildes Herz". Für maximalen Schaden im Schlachtzug oder der Gruppe ist dieses Talent nicht ganz so wirkungsvoll, wie man auf den ersten Blick denken könnte, da man in solchen Fällen normalerweise eine Schadensfähigkeit ohne Abklingzeit wie "Klaue" benutzt und somit der gesamte Fokus des Tiers in Schaden umgesetzt wird ohne dass die Abklingzeiten ein Problem wären. Nützlich hingegen ist es, wenn der Begleiter tankt, da die Bedrohung erzeugenden Fähigkeiten "Knurren" und "Einschüchterung" häufiger verwendet werden können.
Mich persönlich hat das neue Talent "Aspect Mastery" am meisten enttäuscht. Auf dem Papier liest es sich gut, dass "Aspekt der Viper" 10% mehr Mana regeniert, "Aspekt des Falken" 50% mehr Bonus auf die Angriffskraft gibt und "Aspekt des Affen" den erlittenen Schaden um 10% reduziert. Da man allerdings immer nur einen der Aspekte aktiv hat, sind 5 Talentpunkte dafür sehr teuer und meines Erachtens in anderen nützlichen Talenten besser aufgehoben.
Noch mehr Treffsicherheit
Damit sind wir direkt beim nächsten Talentbaum, nämlich Treffsicherheit: Denn statt die Talentpunkte in "Aspect Mastery" zu stecken, sind sie in diesem Baum deutlich sinnvoller verteilt. Das bereits bekannte Talent "Sorgfältiges Zielen" findet sich mit "Wrath of the Lich King" bereits in der zweiten Zeile des Talentbaums und wurde zudem deutlich verstärkt: Für 3 Talentpunkte addieren sich 100% des eigenen Intelligenzwertes zur Angriffskraft. Fast jeder Tierherrschafts- oder Überlebens-Jäger hat seine überschüssigen Talentpunkte im Treffsicherheits-Baum verteilt, und mit diesem leicht erreichbaren und sehr starken Talent wird diese Option auch weiterhin eine gute Wahl sein.
In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass "Todbringende Schüsse" und "Effizienz" die Plätze im Talentbaum tauschen, wodurch es jetzt noch leichter fällt, die heiß begehrte Schadenssteigerung bei kritischen Treffern zu erreichen. Außerdem ist es nicht mehr nötig, einen Talentpunkt in "Gezielter Schuss" zu investieren, um "Todbringende Schüsse" frei zu schalten. Um diese Talente zu erreichen, wollen aber zunächst Punkte in der ersten Zeile des Talentbaumes verteilt sein, was uns zu "Focused Aim" bringt. Drei Punkte in diesem Talent, reduzieren man die Verzögerung durch erlittene Treffer beim Wirken von "Zuverlässiger Schuss" und "Gezielter Schuss" um 70%. Will man nur überschüssige Punkte im Treffsicherheitsbaum verteilen, würde ich persönlich dazu raten, dieses Talent auszulassen und statt dessen 5 Punkte in die guten alten "Tödlichen Schüsse" zu stecken. Für Treffsicherheits-Spezialisierung, besonders mit Fokus auf Arena-Kämpfe, ist das Talent aber durchaus interessant. Ein gezielter Schuss in der Arena kann dank der verringerten Heilung auf das Ziel in so manchem Kampf den Sieg herbei führen, war aber wegen den Unterbrechungen durch eingesteckte Treffer bisher oft unmöglich.
Es gibt noch einige weitere kleine Änderungen, so kostet beispielsweise "Verbessertes Jägermal" auf der höchsten Stufe nur noch 3 Talentpunkte und "verbesserter erschütternder Schuss" hat nun statt einer Chance auf eine Betäubung einen um 2 Sekunden verlängerten Verlangsamungs-Effekt. Ein weiteres neues Talent ist "Piercing Shots", welches bei 3 investierten Talentpunkten jeden "zuverlässigen Schuss" und "Gezielten Schuss" 6% der gegnerischen Rüstung ignorieren lässt – etwas wenig für meinen Geschmack.
Als nächstes werfen wir einen Blick auf "Verbesserter Zuverlässiger Schuss": Jeder der maximal 3 Punkte in diesem Talent gibt bei einem Treffer mit "Zuverlässiger Schuss" eine 5% Chance, dass der nächste "Arkane Schuss", "Gezielte Schuss" oder "Kill Shot" 15% mehr Schaden anrichtet und 40% weniger Mana kostet. Bei diesem Talent habe ich einige Bedenken, da bisher die Schussrotation des Jägers normalerweise aus "Autoschuss" und "Zuverlässiger Schuss" besteht. Es muss sich noch zeigen, ob sich daran in Wrath of the Lich King etwas ändert, denn sonst ist es ziemlich nutzlos, einen Bonus auf Schüsse zu bekommen, die man praktisch nicht verwendet.
Ähnlich kritisch sehe ich "Wild Quiver": Für 3 Talentpunkte gibt's eine 10% Chance, bei einem Treffer mit einem Autoschuss einen weiteren Schuss mit 60% des Schadens abzufeuern. Rein rechnerisch erhält man dadurch 6% des Schadens zusätzlich, den man durch Autoschüsse verursacht. Etwas mager für 3 Talentpunkte so tief im Treffersicherheitsbaum, wenn man mich fragt.
Um das Talent "Marked for Death" zu beurteilen, möchte ich kurz meine Pi-mal-Daumen-Einschätzung erklären, wenn es darum geht, ob Talentpunkte bei den Schaden steigernden Talenten gut aufgehoben sind: Wenn ein Talentpunkt eine Schadensteigerung von 1% oder mehr bringt, lohnt er sich. Das macht es für mich eigentlich leicht zu sagen "Marked for Death" ist eine gute Wahl: Jeder der 5 investierten Talentpunkte erhöht den Schaden auf ein mit "Jägermal" markiertes Ziel um 1% und erhöht den Schaden durch kritische Treffer mit "Zuverlässiger Schuss", "Gezielter Schuss" und "Kill Shot" um je 2%. In Bosskämpfen, in denen man selbst das Jägermal auf den Boss setzt, ist das auf jeden Fall eine gute Investition. Problematisch wird die Sache nur, wenn ein anderer Jäger das Ziel markiert oder wenn man Mobs tötet, die so schnell sterben, dass das "Jägermal" nicht lohnt. In diesen Fällen sind die Talentpunkte nämlich völlig nutzlos.
Zu guter Letzt kommen wir zum ultimativen Talent im Treffsicherheitsbaum: "Chimera Shot". Ich bin mir recht sicher, dass die Jägergemeinschaft dieses Talent lange diskutieren wird. Im Prinzip macht diese Fähigkeit Folgendes: Sie verbraucht den momentan auf dem Ziel aktiven Stich oder Biss und setzt den entsprechenden Effekt in eine Sofortwirkung um. So richtet "Chimera Shot", neben 60% des Waffenschadens, 40% des Schadens eines "Schlangenbisses" an falls dieser aktiv war, klaut dem Ziel 30% des durch "Vipernbiss" entzogenen Manas und überträgt es auf den Jäger oder reduziert den Schaden der nächsten 3 Attacken des Ziels um 60%, falls "Skorpidstich" aktiv war. Allerdings ist der Schuss mit 540 Mana nicht gerade günstig, und erfordert sehr gutes Timing, um einen Stich oder Biss erst in der letzten Sekunde der eigentlichen Wirkung zu verbrauchen. Da "Schlangenbiss" momentan sowieso nur selten verwendet wird, da der Schaden für das aufgewendete Mana einfach zu gering ist, sehe ich den hauptsächlichen Nutzen des Talents in der Arena, wo man versucht, mit "Vipernbiss" den Gegnern das Mana zu entziehen - hier könnte der zusätzliche Mana-Entzug kombiniert mit dem Effekt, selbst Mana zurück zu bekommen, durchaus nützlich sein.
Überlebensbaum: Besser als sein bisheriger Ruf?
Damit bleibt noch ein Baum zu besprechen: Der in der Vergangenheit oft belächelte Überlebensbaum. Als erstes fällt auf, dass "Monstertöten" und "Humanoidentöten" verschwunden sind und durch "Improved Tracking" ersetzt wurden, welches den Schadensbonus automatisch für die Art Gegner gewährt, die momentan aufgespürt werden. Dadurch ist der Bonus jetzt flexibel einsetzbar und erreicht mit 1% erhöhtem Schaden pro Talentpunkt meine persönliche Nützlichkeits-Grenze. Allerdings würde ich trotzdem nie Punkte in dieses Talent stecken: Auf meinem PvP-Server habe ich normalerweise, egal welche Art Gegner ich gerade bekämpfe, "Humanoiden aufspüren" aktiv, um feindliche Spieler rechtzeitig zu entdecken.
"Potent Venom" erhöht den Schaden von "Stich des Flügeldrachen" und "Schlangenbiss" um 1% und reduziert die Manakosten des Schlangenbisses um 10% für jeden der maximal 3 Talentpunkte. Damit wird die Mana-Ineffizienz des Schlangenbisses etwas kompensiert, aber meiner Meinung ist es die Sache nicht wert, Talentpunkte einzusetzen um eine nicht wirklich gute Fähigkeit brauchbar zu machen. Da verzichte ich lieber gleich auf den "Schlangenbiss".
Meiner Einschätzung nach ein klares PvP-Talent ist "Point of no Escape": Mit 3 Punkten erhöht dieses Talent die kritische Trefferchance gegen von eigenen Fallen betroffene Gegner um 6%. Während man im PvE-Bereich eher selten Nutzen daraus ziehen dürfte, sind Fallen vor allem bei Überlebensjägern eine große Stärke im PvP. Und gerade im PvP sind kritische Treffer häufig entscheidend, so dass ich mir vorstellen kann, diesem Talent in der Arena häufiger zu begegnen.
Ähnlich verhält es sich mit "Sniper Training" - während der um maximal 6% bei 3 Talentpunkten erhöhte Schaden gegen Ziele in mehr als 30 Metern Entfernung auch im PvE äußerst nützlich ist, trägt die andere Komponente des Talents ganz eindeutig die Züge eines "Finishing Moves" im PvP: Die neue Fähigkeit "Kill Shot", zu der wir später noch kommen, hat eine um bis 15% erhöhte kritische Trefferchance gegen Ziele mit weniger als 30% Lebensenergie.
Die unterstützende Rolle des Überlebens-Jägers in Schlachtzügen und Gruppen unterstreicht das Talent "Hunting Party". Eine bis zu 60%ige Chance bei einem kritischen Treffer, jedem Mitglied der Gruppe 2% Mana, 10 Energie, 4 Wut oder 10 Runenmacht zu geben, wird Jäger mit diesem Talent wohl besonders in Raids zu beliebten Gruppenmitgliedern machen. Da gerade Jäger mit Fokus auf den Überlebensbaum eine sehr hohe Chance auf kritische Treffer haben, dürfte einzig die Abklingzeit von 8 Sekunden verhindern, dass Gruppen mit einem Überlebensjäger sich nie wieder Sorgen um ihren "Füllstand" machen müssen.
Das Top-Talent in diesem Baum ist der "Explosive Shot", eine AE-Fähigkeit. Alle Gegner um das von diesem Schuss getroffene Ziel nehmen 2 Sekunden lang 646-716 Feuerschaden pro Sekunde. Während ich es begrüße, das Jäger damit auch eine sinnvolle AE-Fähigkeit besitzen, frage ich mich doch, was diese als Top-Talent im Überlebensbaum zu suchen hat. Auch mit dieser Fähigkeit wird kein Überlebensjäger zu einer AE-Klasse. Ich hätte mir eher vorstellen können, diese Fähigkeit allen Jägern zur Verfügung zu stellen, vielleicht in abgeschwächter Form. Dadurch hätten alle Jäger eine Möglichkeit gehabt, sinnvoll Flächenschaden anzurichten, und man hätte dem Überlebensbaum ein 51-Punkte-Talent geben können, welches die Stärken dieser Spezialisierung unterstreicht, wie zum Beispiel den unterstützenden Charakter.
"Hinrichten" für Jäger
Bleiben nur noch die gerade mal zwei Skillungs-unabhängigen neuen Fähigkeiten für alle Jäger. Zum einen der im Vorfeld schon viel diskutierte "Kill Shot", im wesentlichen eine Art „Hinrichten“ für Jäger. Also deutlich mehr Schaden, wenn das Ziel unter 20% seiner Lebensenergie gesunken ist. Ein nützliche Sache; der zusätzliche Schaden wird sowohl bei Bosskämpfen als auch im PvP hilfreich sein. Gerade in der Arena dürften außerdem Jäger, die das Talent "Sniper Training" und das Begleiter-Talent "Feeding Frenzy" haben, jedem Gegner mit unter 20% seiner Lebenspunkte den kalten Schweiss auf die Stirn treiben.
Ebenfalls hinzu kommt die "Bärenfalle". Nein, keine Rotte wildgewordener Bären analog zu den Schlangen der Schlangenfalle. Bärenfallen sind die Schnappfallen, die das Bein des gefangenen Tieres festhalten und schwer verletzen. So macht auch diese neue Jägerfalle es dem Ziel unmöglich sich zu bewegen und setzt ihm dazu noch mit einem Schaden über Zeit Effekt zu. Und gerade im PvP dürfte sich das als äußerst nützlich erweisen.
Alles in allem können wohl die Anhänger jeder der drei Ausrichtungen des Jägers zufrieden sein mit den Änderungen. Wieder einmal waren die Jäger unter den letzten Klassen, die Blizzard sich im Zuge einer Erweiterung vorgeknöpft hat, und wieder sind wir dadurch in der glücklichen Lage, eine sehr durchdachte und ausgewogene Überarbeitung erfahren zu haben. Natürlich ist alles noch Beta-Status und es werden sich sicherlich noch einige Dinge ändern, aber ich erwarte weit weniger böse Überraschungen als sie möglicherweise auf andere Klassen noch zukommen.
In diesem Sinne, Waidmannsheil!
MfG
Stefan
WoW - Jäger: Die Kolumne über Jäger
Moderator: Zockers